Editorial

Die grob zusammengefasste Chronologie einer Laufentaler Leidensgeschichte:

2005: Mit viel Euphorie wird das Kleinflusskraftwerkprojekt «Obermatt» an der Birs in Zwingen gestartet. Es soll gegen 7 Mio. Franken kosten und rund 600 Haushalte mit sauberem Strom versorgen.
2007: Das erste Baugesuch wird eingereicht. Blitzschnell folgen erste Einsprachen aus der Fischerei und von Umweltschutzverbänden. Auch die folgenden fünf (!) Änderungsauflagen lassen die Kritiker nicht verstummen.
Februar 2014: Der Regierungsrat weist die Einsprachen zurück und erteilt der EBL die Konzession zur Nutzung der Wasserkraft. Auch das Bauinspektorat weist die Einsprachen ab und erteilt die Baubewilligung.
Juni 2014: Die Gegner legen Beschwerde beim kantonalen Verfassungsgericht ein. Die EBL und die Rechtsabteilungen des Bauinspektorats und des AUE reagieren mit einer Stellungnahme.
September 2014: Infolge eines Formfehlers tritt das kantonale Verfassungsgericht materiell nicht auf das Baugesuch ein und widerruft die erteilte Baubewilligung.

Das Fazit dieser Tragödie, die noch lange nicht zu Ende ist: Über zehn Jahre Kampf um Konzessions- und Baubewilligung eines Flusskraftwerks im Laufental. Es drohen Kosten von über 500‘000 Franken für den juristischen und technischen Prozess, ohne dass nur eine Kilowattstunde sauberer Strom geflossen ist. Der Energieversorger EBL sieht die Energiewende nicht als Bedrohung sondern als Chance und beweist dies mit vielen Projekten. Nur bringt dieses Engagement herzlich wenig, wenn der Kanton bei der Bearbeitung solcher Projekte grobe Mängel an den Tag legt. Viel mehr zu denken geben mir aber die grünen Kreise, die jede Gelegenheit genutzt haben, nach neuen Energien zu rufen, dann aber ständig durch ihnen nahe stehende Verbände Opposition betreiben. Ein Paradox sondergleichen! Bleibt nur zu hoffen, dass die Geschichte eines Tages noch ein Happy End findet.

Marc Scherrer
Präsident KMU Laufental

www.kmu-laufental.ch

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