Lunch Report: Datenschutz über Mittag

Rund 30 Jahre ist es her, als ich Beat Rudin zum ersten Mal über Datenschutz referieren hörte. Das war jene Zeit, als man dachte, das Internet wäre eine kurzweilige Modeerscheinung und Datenschutz ist dann gewährleitstet, wenn die Gemeindeverwaltung ihre Türen und Kästen schliesst. Die Gegenwart hat uns eines Besseren belehrt. Beat Rudin ist unbeirrt an seinem Thema drangeblieben. Er hat sich den Doktor- und den Professorentitel erarbeitet und 2016 den Wissenschaftspreis der Stadt Basel gewonnen. Heute ist er Datenschutzbeauftragter des Kantons Basel-Stadt sowie Titularprofessor für Datenschutzrecht und Informationsrecht und ohne Zweifel einer der schweizweit profiliertesten Persönlichkeiten zum Thema Datenschutz.

Deshalb freue ich mich ausserordentlich, Beat Rudin am kommenden Lunch Report vom 21. September als Referenten begrüssen zu dürfen. Nicht zuletzt, weil er die Gabe hat, komplexe Zusammenhänge einfach und verständlich zu vermitteln.

Es ist heute glasfaserklar, dass uns Datenschutz alle etwas angehen sollte, ganz egal ob als Gewerbetreibender oder als Privatperson. Unsere Daten werden überall gesammelt, ob an der Kasse im Migros oder im Coop, im Internet oder bei der Nutzung des Smartphones. Das Interesse der Wirtschaft an den Kundendaten ist riesig. Das treibt mitunter kuriose Blüten: In den USA erhalten beispielsweise – der Einkaufsanalyse via Kundenkarte sei Dank – Schwangere schon Promotionspost, bevor sie die frohe Botschaft auch nur einem Menschen mitgeteilt hätten. Von China ganz zu schweigen, wo die Menschen aufgrund ihrer Datenspuren auf Schritt und Tritt kontrolliert werden.

In der Schweiz haben wir ein Recht auf unsere Daten, und darauf sollten wir auch pochen. Ohne Zweifel erleichtert uns die Digitalisierung vieles, aber dem urliberalen Anliegen des Datenschutzes gilt es Sorge zu tragen. Das wird eine Kernbotschaft von Beat Rudin sein.
Martin Schindelholz

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