«Ich war teilweise überrascht zu erfahren, was die Laufentaler Unternehmer alles anbieten», sagt der Wahlner Gemeindepräsident Meinrad Probst. Für ihn war der letzte Behörden-Apéro des Gewerbevereins KMU Laufental ein voller Erfolg. Denn bei der AGLAT lerne man die Firmen kennen, beim Behörden-Apéro jedoch die die Unternehmer. An diesen spannenden Gesprächen liegt Probst viel: «Es ist uns wichtig, das Laufentaler Gewerbe zu stärken und ihm möglichst viele Aufträge zu vergeben.»
Dieses grundsätzliche Wohlwollen zeichnet wohl jeden Politiker aus. Dies allein schon wäre ein guter Grund, an den Behörden-Apéro zu gehen. Zudem geht es auch um das berühmte «Netzwerken», das in aller Munde ist. Es ist ja klar: Niemand geschäftet gerne mit jemanden, den er überhaupt nicht kennt. Da gibt es die rein rationalen Fragen wie: Wer steckt hinter der Firma? Ist die Firma überhaupt qualifiziert? Liefert sie gute Arbeit in der abgemachten Frist? Gibt es sie in fünf Jahren noch oder steht sie kurz vor dem Konkurs? All die Fragen stellt sich jeder, der einer Firma einen Auftrag geben will. Und wenn ein Auftraggeber den Firmeninhaber kennt, so ist das schon die halbe Miete.
Es geht aber auch um ein starkes, psychologisches Moment. Es ist in der Soziologie schon lange erforscht, dass der Mensch die Tendenz hat, den Fremden gegenüber misstrauisch zu sein. Dieses Misstrauen schwindet oft schnell, sobald man den «Fremden» kennenlernt, oder wenn er von einem Bekannten empfohlen wird. Das aufgebaute Vertrauen generiert Umsatz! Dieses Prinzip machen sich immer mehr Geschäftsnetzwerke zu Nutze. Dabei schliessen sich Firmen zusammen, die sich verpflichten, die anderen Unternehmer ihres Vereins zu empfehlen. Die 20 Mitglieder des deutschen Geschäftsnetzwerkes Giessen haben sich nach eigenen Angaben so gegenseitig in einem Jahr zu sagenhaften 2 Millionen Franken zusätzlichem Umsatz verholfen.