Die Laufner Vorstadt soll aufgewertet werden, indem der Verkehr von 8000 Autos je Tag auf 13000 Autos erhöht wird. Wer dies für einen Widerspruch hält, kann es in der publizierten Vorlage für die neue Birsbrücke an den Landrat nachlesen. Wie man sich das vorstellen soll, darüber schweigt die Vorlage jedoch. Auffallend ist auch, dass sie davon spricht, dass mit der neuen Birsbrücke das «Stedtli» entlastet wird. Kann es sein, dass die Planer einen Nachhilfekurs in Laufner Geographie benötigen? Denn die neue Birsbrücke soll den Verkehr von der Bahnunterführung übernehmen und bei der Garage Zbinden wieder der Delsbergerstrasse übergeben. Von dort werden die Autofahrer wie gewohnt Richtung Delsberg oder Basel fahren. Von einer Entlastung des «Stedtlis» oder Aufwertung der Vorstadt keine Spur.
Geht es nach dem Willen des kantonalen Tiefbauamtes, so soll schon in einem Jahr der Wettbewerb für die neue Birsbrücke in Laufen ausgeschrieben werden. Mit dem Bau der Brücke ist allerfrühestens 2014 zu rechnen. Dass die Vorstadt unter dem Mehrverkehr von 65 Prozent leiden wird, ist für die kantonalen Planer eine unvermeidbare Nebenwirkung; die Birsbrücke sei die beste Lösung für Laufen. Nicht damit einverstanden ist der Laufner Architekt Giuseppe Gerster. Er glaubt nicht, dass die Birsbrücke lediglich 30 Millionen kosten wird, wie dies die kantonalen Planer vorsehen. Denn die Bahnhofunterführung sei für den geplanten Mehrverkehr zu schmal. Es müsse eine andere Lösung für die Fussgänger gefunden werden, was enorme Kosten verursache. Er schlägt statt der Lösung mit der Birsbrücke vor, dass ein Tunnel von der Bahnrampe der Naustrasse bis zur Breitenbachstrasse gebaut wird. Damit hätte sein Vorschlag den Vorteil, dass er hochwassersicher sei und die Vorstadt nicht belaste. Auch würde das Quartier zwischen der Fussgängerbrücke und dem Sportshop Karrer intakt bleiben statt in drei Teile zerschnitten zu werden.