«Die Vorstadt ist älter als das Stedtli und historisch wertvoll», sagt der Laufner Architekt und Hobbyhistoriker Giuseppe Gerster. Zudem seien beide Kernzonen gleichwertig geschützt. Es gehe deshalb nicht an, dass die geplante neue Birsbrücke die Vorstadt mit 65 Prozent Mehrverkehr belaste. Dass dabei die öde Naustrasse entlastet werde, sei kein Trost. Ins gleiche Horn stösst Peter Zbinden, Eigentümer der Liegenschaft, auf der sich die Garage Zbinden befindet: «Die Vorstadt gehört zur Altstadt, es ist nicht verständlich, wenn man sie dermassen mit Verkehr belastet.» Ihn würde der Bau der neuen Birsbrücke zudem persönlich hart treffen, denn die Zufahrt würde über seine Liegenschaft führen. Damit würde er seine Existenz verlieren, so Zbinden. «Wenn die Birsbrücke eine gescheite Lösung wäre, so könnten wir uns damit abfinden, aber so nicht», sagt er. Der Kanton habe ihm Realersatz am Rande Laufens angeboten, aber das wäre keine Option. Denn jetzt befindet sich sein Geschäft zwei Gehminuten vom Bahnhof weg. Ideal für alle, die ihr Auto zur Reparatur bringen.
«Die Vorstadt ist in Laufen, gehört aber nicht immer zu Laufen», bringt es Roman Bucher auf den Punkt. Für den Inhaber des Geschäftes Bucher/Gabele in der Vorstadt ist klar, dass die geplante Birsbrücke die Probleme nur vom Bahnhof in die Vorstadt verlagern würde. Da gebe es jetzt schon rechte Staus, die sich noch verschlimmern würden. Zudem würde sich das Problem der mangelnden Parkplätze verschärfen.
Gerster, Zbinden und Bucher sind sich einig, dass die Probleme am Bahnhof gelöst werden müssen. Sehen aber bessere Wege dazu. Gerster schlägt vor, für zwei bis drei Millionen Franken rund um den Coop-Block eine Einbahnstrasse zu bauen. Nicht damit einverstanden ist der Kantonsingenieur Oliver Jacobi. Die geplante Birsbrücke würde insgesamt für Laufen eine Entlastung bringen, unabhängig ob die Umfahrung Zwingen/Laufen gebaut werde oder nicht.