Im Auge des Hurrikans

Während ringsherum die Wirtschaftskrise tobte, blieb es im Baselbiet relativ ruhig. Zum Vergleich: Das reale Bruttoinlandprodukt brach in Westeuropa um 4 Prozent ein, in den USA und in der Schweiz um rund 2 Prozent und im Kanton Basellandschaft lediglich um 0,4 Prozent! Dies legten die Basellandschaftliche Kantonalbank und das BAKBASEL in ihrer neuen Publikation «Perspektiven Basel-Landschaft 2010» dar. Das BAKBASEL ist ein unabhängiges Forschungsinstitut, welches seit 1980 volkswirtschaftliche Analysen und Prognosen erstellt. Für die Publikation füllten 400 Baselländer Betriebe einen Fragebogen aus.
Wieder einmal zeigte sich, dass vor allem die kleinen Unternehmen die Krise gut überstehen und damit auch die gesamte Wirtschaft stabilisieren. Doppelt so viele grössere Betriebe (mehr als 50 Mitarbeiter) als kleinere Betriebe (bis 9 Mitarbeiter) mussten eine Umsatzeinbusse erleiden. Denn bei den kleineren Betrieben berichteten nur 30 Prozent von einer Umsatzeinbusse. Noch krasser zeigte es sich beim Personal. 90 Prozent der kleineren Betriebe konnten alle ihre Mitarbeiter halten. Hingegen kamen weniger als 70 Prozent der grösseren Betriebe ohne Entlassungen aus. Dabei sind kaufkräftige und kauffreudige Arbeitnehmer die wichtigste Stütze einer stabilen Wirtschaft und Gesellschaft!
Wie die Umfrage zeigte, musste letztes Jahr fast die Hälfte der Betriebe mit Gewinneinbussen abschliessen. Trotzdem bezeichnete gut die Hälfte der Unternehmer das Geschäftsjahr 2009 als gut bis sehr gut. Für das Jahr 2008 taten dies allerdings noch knapp 80 Prozent.
Je 45 Prozent der Unternehmer bezeichnen den aktuellen Auftragsbestand als mindestens gut oder als befriedigend. 10 Prozent beklagen, dass sie zu wenig Aufträge haben. Dies legt die Prognose nahe, dass mit der Erholung der Wirtschaft zu rechnen ist, auch wenn sie nur langsam sein wird. Das reale Wirtschaftswachstum wird im Kanton Baselland etwa so hoch sein wie in der Schweiz, nämlich um die 1,2 Prozent.

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