Geheime Stromfresser aufspüren

«Ich weiss doch wohl am besten, was meine Stromfresser sind. Und das sind und bleiben Stromfresser, da lässt sich nichts machen», sagt sich so mancher Gewerbler. Mark Iten, Energieberater der BKW FMB Energie AG, weiss, dass die Realität komplizierter ist. Er hat viele erstaunliche Erfahrungen gemacht. «Bei einer Metzgerei fanden wir zum Beispiel heraus, dass der neue Boiler unbekannterweise mit dem teuren Tagesstrom aufgeladen wurde, obwohl dies gar nicht nötig war», erzählt Iten. Da hat es genügt, einen Schalter umzukippen. Seither läuft der Boiler mit Nachtstrom und der Betrieb hat seine Stromrechnung um mehr als zwei Prozent reduziert. Dass Iten bei seiner Energieberatung solch einfache Sparpotenziale aufspürt und -möglichkeiten aufzeigt, ist gang und gäbe. Das beste Beispiel ist für ihn eine Bäckerei im Berner Oberland. Seine Energieberatung stellte bei der elektrischen Energie ein Einsparpotenzial von 4600 Franken im Jahr fest. Um diese Einsparungen zu erreichen, waren Investitionen für die Energieberatung und für die Infrastruktur nötig. Die Bäckerei amortisierte ihre Investition in rund drei Jahren, erklärt Iten. Den grössten Bro­cken stellte der hohe Blindstrom dar. Dieser belastete die Rechnung jährlich mit 2000 Franken. Würde die Bäckerei für 4000 Franken eine Kompensationsanlage einbauen, müsste sie keinen Blindstrom mehr zahlen. «Ob ein Betrieb Blindstrom bezieht, sieht er auf seiner Stromrechnung. Das kann jeder einfach feststellen», erklärt Iten. Doch auch die Kosten der Beleuchtung des Verkaufsraumes schlugen bei der Bäckerei stark zu Buche. Dieser Bereich wird immer wieder unterschätzt, weiss Iten. Dabei lässt sich gerade hier sehr einfach eine rechte Menge Geld einsparen. Der Bäcker hat die alten Leuchtmittel mit Energiesparlampen und LEDs ersetzt. «Allein damit spart er jährlich 1000 Franken ein», fügt Iten an. Sehr oft bringen eben Kleinigkeiten sehr gute Resultate.

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