Editorial

Wir Laufentaler sind nett. Zu nett. Das ist der Grund, wieso wir seit 1987 – also seit einem Vierteljahrhundert – darauf warten, dass wir den Doppelspurausbau unserer Bahnlinie erhalten; so wie es das Volk eigentlich in einer eidgenössischen Abstimmung über die Bahn 2000 beschlossen hat.
Wer sich in Bern kein Gehör verschaffen kann, muss sich immer wieder hinten anstellen – dies der Eindruck nach einem Gespräch mit Peter Flüglistaler, dem Direktor des Bundesamt für Verkehr. Bern hat dem Ausbau des Knotenpunktes Basel und der Wendeschlaufe in Aesch erste Priorität eingeräumt. Der Ausbau zur Doppelspur auf unserer Bahnlinie erhielt hingegen zweite Priorität, was als euphemistische Form von «abgelehnt» angesehen werden kann. Erschwerend kommt hinzu: Die genannte Wendeschlaufe in Aesch verringert die Chancen zum Doppelspurausbau massiv, nicht zuletzt durch den Verlust von wichtigen Alliierten. Nun ist es endgültig an der Zeit, uns etwas dezidierter und zielstrebiger zu verkaufen und unsere Anliegen bei der Regierung mit klaren Worten zu deponieren. Eine kantonale Vorfinanzierung als Mittel zum Zweck eines beschleunigten Bahnausbaus ist nach wie vor nicht vom Tisch. Damit eine solche aber Realität werden kann, müssen wir das Projekt allerdings in die erste Dringlichkeitsstufe hieven, damit das Parlament darüber befinden kann und wir eine mögliche Finanzierung planen können. Aus diesem Grund werden wir in den nächsten Tagen ein überparteiliches Komitee gründen, welches sich kantonsübergreifend dafür einsetzen wird, dass unser Doppelspurausbau endlich erste Priorität erhält.
Die Attraktivität des Laufentals als Wohn- und Gewerbeort steht und fällt mit den Verkehrsverbindungen. Der Doppelspurbau ist zweifelsohne eines der wichtigsten Elemente, um das Gewerbe anzuziehen und die Attraktivität für die Jungen zu erhalten, damit diese hierbleiben und sich nicht mit dem erlernten Know-how Richtung Stadt verabschieden. Mit dem Doppelspurbau kommen wir einen Schritt von «hinter den sieben Bergen» weg, dafür sollten wir alle an einem Strick ziehen.

Marc Scherrer
Präsident KMU Laufental

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