Der Gewerbeverein KMU Laufental wollte wissen, wie es den Detaillisten im Laufner Stedtli in den Zeiten der Eurokrise geht und hat sich in einer unrepräsentativen Umfrage umgehört. Die allergrösste Gruppe merkt wenig bis nichts davon. So auch Walther Bucher von der Armbruster AG, der nicht billiger einkaufen kann, denn die Lieferanten für Geschirr haben für Schweizer Einkäufer separate Preislisten. Auch hat er nicht weniger Kunden, denn «sie wollen nur höchste Qualität, und das können wir bieten», sagt Bucher. Auf Wunsch werden sie sogar benachrichtigt, bevor eine Geschirrserie nicht mehr produziert wird. Und Buchers Kunden sind froh, wenn sie für eine Reparatur nicht ins Ausland müssen, sondern das bequem im Stedtli erledigen können.
Ins gleiche Horn stösst Roger Chalon vom gleichnamigen Uhren-, Bijouterie- und Augenoptikgeschäft: «Haben meine Kunden ein Problem mit ihrer Brille, so wollen sie keine Weltreise machen.» Ihm laufen also keine Kunden weg. Und kann er vom günstigen Wechselkurs profitieren? «Nein», sagt Chalon, denn Schmuck und Gläser werden in der Regel in der Schweiz hergestellt, und ausländische Brillengestelle bezieht er über Schweizer Importeure. Ein Direktbezug lohnt sich nicht, denn die Zollkosten für kleine Brillenteile sind grauenhaft, erklärt Chalon.
Ebenso wenig kann Heinz Meier vom gleichnamigen Haushaltsservice vom Eurokurs profitieren, denn die Hersteller haben die Preise schon vor der Krise festgelegt. Auch er hat keine Kunden verloren, denn sie wollen eine eingehende Beratung und Service, die er ihnen bieten kann.
Der starke Franken hat auch Guido Wohlgemuth vom Tabakwaren zum Törli keine grossen Veränderungen gebracht. Der Verkauf von Zigarren-Zubehör ist zurückgegangen; dafür ist der Preis für Whisky gesunken, und er konnte mehr davon verkaufen. Und wie bei den oben genannten Firmen gilt offenbar auch hier: Wer einmal gute Fachberatung genossen hat, möchte nicht mehr darauf verzichten.
