Sie können noch so viele Anfragen, Vorstössen, Unterschriftensammlungen einreichen: Es nützt alles nichts. Seit der Volksabstimmung von 1987 über die Bahn 2000 wurde den Laufentalern und Schwarzbuben der Ausbau der Bahnstrecke Basel-Delsberg versprochen. Auf dem Papier. Doch ansonsten werden sie ignoriert. Immer ist gerade ein anderes Projekt wichtiger. Doch es scheint kein böser Wille dahinter zu sein. Die zuständigen Behörden wissen schlicht nicht, dass es da irgendwo noch ein Laufental gibt. Mit Laufentalern, die gerne ab und zu ihr Tal verlassen, zum Einkaufen, für die Ausbildung, zum Arbeiten. So auch der Bundesrat. Die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter fragte an, wo der Doppelspurausbau der Bahn bleibe, der für das Laufental so wichtig sei. Und was antwortete der Bundesrat? Man habe bereits Diskussionen aufgenommen, damit die Aescher einen Viertelstundentakt nach Basel erhalten. Ein Viertelstundentakt Aesch-Basel sei die Lösung zum Problem, dass der Bahnanschluss der Laufentaler nicht mehr genügt!
Auch Nationalrat Jean-Pierre Gerber musste wohl leer schlucken, als er vom Bundesrat die Antwort auf seine Interpellation erhielt. Der Politiker aus dem Berner Jura wollte wissen, ob der Bundesrat alles daran setze, die direkte ICN-Verbindung zwischen Genf und Basel via Laufen zu gewährleisten? Der Bundesrat gab anfangs Monat in seiner Antwort eine Garantie für die nächsten 14 Jahre ab. Er diskutiere aber darüber, ob die Direktverbindung später aufgehoben werde. Eine solche Haltung des Bundesrates lies schon mehrere Politiker-Generationen auflaufen. Der erste im Reigen war der damalige Nunninger Nationalrat Peter Hänggi, der in Bern schon 1990 nachfragte, wo denn der beschlossene Ausbau der Bahnlinie bleibe. Diverse weitere Arbeitsgruppen und Komitees wurden gegründet, arbeiteten mit Elan bis sie ausgebrannt waren und verschwanden von der Bildfläche. Und der beschlossene Ausbau fehlt noch immer.