Kaum ist die AHV plus-Volksinitiative mit einem klaren «Nein» ad acta gelegt, wird das Thema Altersvorsorge in den eidgenössischen Räten wieder heftig diskutiert. Das steigende Verhältnis von Rentnern gegenüber der arbeitenden Bevölkerung sorgt für Handlungsbedarf. Momentan ist man in Bundesbern unter dem Titel «Altersvorsorge 2020» darum bemüht, einen gangbaren Weg zu finden. «Zurzeit wird noch über die Modalitäten verhandelt. Auf Arbeitnehmer wie Arbeitgeber kommen aber auf jeden Fall Mehrkosten zu», sagt Domenico Urgese. Der Generalagent der Swiss Life beider Basel informierte im Rahmen des Behördenapéro von KMU Laufental zum Thema. Der Nationalrat möchte Renteneinbussen durch die Senkung des Umwandlungssatzes innerhalb der zweiten Säule ausgleichen. Der Koordinationsabzug soll aufgehoben werden. Jüngere Arbeitnehmer sollen höhere Beiträge einzahlen, ältere tiefere. Alle Massnahmen das Ziel, zusätzliches Alterskapital aufzubauen, was für den Arbeitgeber höhere Kosten bedeutet.
Engpässe im Alter
«KMU-Unternehmer sind stark ins Tagesgeschäft eingebunden und nehmen sich nur selten die Zeit, sich über die Altersvorsorge von einem Spezialisten informieren zu lassen», sagt Urgese. Dabei besteht oft Optimierungspotential, das sich im Alter auszahlen kann. Urgese stellt fest, dass sich viele erst ab 50 aufwärts vertieft mit dem Thema Vorsorge befassen. «Wer in jüngeren Jahren plant, kann mit weniger Kapital mehr bewirken», so der Vorsorgeprofi. Steueroptimierungen während der Berufstätigkeit führen bei KMU unter Umständen zu Engpässen im Alter. Das ist z. B. dann der Fall, wenn sich Unternehmer einen verhältnismässig kleinen Lohn auszahlen lassen.
Wenn die Menschen stetig älter werden, das Portemonnaie aber gleich gefüllt ist, bestehen zwei Varianten: Man kommt im Alter mit weniger Geld zurecht, oder man füllt das Portemonnaie während der aktiven Zeit besser. «Je früher man sich damit auseinandersetzt, umso besser», so Urgese.