«Auf Bundesebene findet die Region Laufental-Thierstein schlicht und einfach nicht statt», erklärt Breitenbachs Gemeindepräsident Dieter Künzli. Deshalb bleibe die Region stehen und habe miserable Verbindungen, sei es per Bahn oder per Strasse. Doch auch die Kantonsregierungen kümmerten sich nicht um die Region. Weder Solothurn noch Liestal hätten Interesse an einer guten Bahnverbindung Biel-Laufen-Basel. Denn beide Orte hätten ja schon ihre eigenen guten Bahnlinien. Es bestehe eine starke Lobby, welche die direkte Verbindung Biel-Laufen-Basel aufheben wolle, so Künzli. Sollte das eintreten, werden die Bahnhöfe Solothurn und Liestal wichtiger werden.
Die schlechte Bahn und die langen Staus auf der Strasse sind nicht nur für Pendler ein Ärgernis. Auch wer zu Fuss zur Arbeit gehen kann, leidet darunter. «Der Thierstein hat die tiefste Wirtschafts-Wachstumsrate der Schweiz», erklärt Künzli. Ohne moderne Anbindung an die Zentren werde sich daran nichts ändern. Neue Firmen kommen nicht und er befürchtet gar, dass sich alteingesessene Firmen wie die von Roll aus Breitenbach verabschieden könnten. Der Thierstein würde zu einer Nostalgieregion verkommen, für Junge komplett unattraktiv; dazu ohne Steuerkraft. Schon jetzt bekommen 9 von 12 Thiersteiner Gemeinden Finanzausgleich, betont Künzli. Eine Ursache des Übels ortet er darin, dass die Region einfach zu ruhig sei und deshalb immer hinten anstehen müsse. Er arbeite nun mit anderen Solothurner und Baselländer Politikern zusammen. Ziel sei es, dass die Konferenzen der Gemeindepräsidenten geschlossen den jeweiligen Kantonsregierungen Beine machten. Diese sollten sich beim Bund für eine leistungsfähige Strasse und Bahn in der Region stark machen. Zwar habe er bei jeder Gelegenheit den Solothurner Regierungsrat auf das Anliegen aufmerksam gemacht. Doch er hofft, dass ein gewichtiger schriftlicher Antrag den Regierungsrat eher dazu bringe, sich zu bewegen.