Editorial

«Hunde die bellen, beissen nicht.» Diese Redewendung hat sich vor dem Bezirksgericht Bremgarten im Fall Direct Inkasso gegen den Gewerbeverein KMU Laufental am 18. März 2010 bewahrheitet. Das Unternehmen, das für dubiose Anzeigenfirmen Gelder eintreibt, hat mit seiner Schadenersatzklage vor dem Kadi auf ganzer Linie verloren.
Allerdings: Wenn das Gebell und das Zähne fletschen von Direct Inkasso und anderen solcher aggressiv operierenden Firmen nur in einem Bruchteil der Fälle Früchte trägt, dürfte das Ziel bereits erreicht sein. Zwei «Dumme» pro Woche, die ohne Bedenken eine Rechnung von über 1000 Franken bezahlen, würden bereits genügen, um einen der fragwürdigen Kunden der Direct Inkasso gut zu ernähren. Nicht wenige Firmen scheuen sich vor Mahnungen, einer Betreibungsdrohung oder gar einem Rechtsstreit und zahlen die unliebsame Rechnung als eine Art «Lehrgeld». Aber: Ist der Fisch einmal an der Angel, wird die nächste Rechnung sicher nicht lange auf sich warten lassen. Bedenklich, dass hier wieder einmal mehr zu Lasten der kleinen und mittleren Unternehmen skrupellos Kasse gemacht wird.
Immerhin kann man dieser ganzen leidigen Geschichte noch einen positiven Aspekt abgewinnen: Wir kleinen und mittleren Unternehmen geben nicht einfach nur klein bei und zahlen, sondern wehren uns erfolgreich. Mit rund 300 Reaktionen hat sich der KMU-Blog auf der Webseite von KMU Laufental zu einem äusserst lebhaften Portal entwickelt, auf dem Stimmung gegen dubiose Geschäftspraktiken gemacht wird und auch konstruktive Handlungsanweisungen nachzulesen sind.
Hier wird also nicht nur gebellt, sondern auch gebissen. Dass die Direct Inkasso den beliebten Blog mundtot machen wollte, ist ein bemerkenswerter Erfolg für die Bestrebungen von KMU Laufental. Deshalb werden wir auch weiterhin beissen.

Martin Schindelholz
Vizepräsident Gewerbeverein KMU Laufental

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert